DITTO- Baufehlerliste

Version 005

 

 © Dr. Ralph Okon 4/2004

 

 

1. Bei der Demontage Kugellager demoliert und Glocke verbogen

 

Motor mit  dem Aluträger nach unten so auf den Schraubstock legen, das der Statorträger auf den Backen liegt und die Welle vorsichtig mit dem Kunststoff oder Gummihammer nach unten durchschlagen.

Heißluft auf Messingteil ist hilfreich.

Das Ausdrücken der Welle im Schraubstock in eine 5cm tiefe Bohrung d=4,25-4,5mm in einem Alu-oder Stahlklotz ist die eleganteste und lagerschonendste Methode (Druck läuft dann über den Innenring des Kugellagers)

 

In der Andruckrolle des Iomega-DITTO Laufwerkes sind zwei gleichartige Kugellager eingebaut- eine gute Reserve, deshalb auf jeden Fall mit ausbauen. Passende Ersatzlager gibts z.B. bei Conrad-elektronik.

Zum Verziehen der weichen Originalglocken genügt schon einmaliges Fallenlassen. Besonders empfindlich sind Glocken mit "Erleichterungsbohrungen". Die Gewichtsersparnis steht in keinem vernünftigen Verhältnis zum Verlust an Stabilität. Maximal  6 Löcher  a 5 mm sind beim Ditto sinnvoll.

 

 

 

2. Originalmagnetring falsch entfernt

 

Nicht mit Gewalt oder Bohrmaschine, sondern mit der Heißluftpistole arbeiten. Sowohl Kleber als auch Magnetmaterial werden weich und können mit einem Messer oder kleinen Schraubenzieher leicht von der Glockenwandung abgedrückt werden. Handschuhe bei der Aktion nicht vergessen!

 

 

 

3. Originalring weiterverwendet

 

Lediglich die harten Magnetringe sind für kleinere Drehzahlen brauchbar.

Reglerprobleme bei höheren Drehzahlen sind gewissermaßen vorprogrammiert.

Der erreichbare Wirkungsgrad liegt deutlich unter dem beim Einsatz von Neodymeinzelmagneten erreichbaren.

 

 

 

4. ungünstige "Abdeckung"

 

Der von den Einzelmagneten bedeckte Anteil des Glockenumfanges soll zwischen 60 und 90% liegen, als optimal gelten etwa 70%.

Bei der Berechnung muß dabei der Innendurchmesser der Glocke abzüglich des doppelten der Magnetdicke zugrunde gelegt werden.

Dazu gibt es im Internet verschiedene Magnetrechner.

 

 

 

5. ungünstiges Nut Magnetverhältnis gewählt

 

Motore mit nahezu 1:1 laufen sehr gut. ZB 9Nuten 8 oder 10 Poler oder 18N 16P.

Beim 12 Poler oder gar 14 Poler und 9 Nuten wirds wieder lauter. Das Rastmoment spielt hier eine große Rolle. Sehr starke Magnete sind auch nicht immer ideal. Da wir es nicht mit sinusförmigen Strom/ Spannungen zu tun haben, springt quasi der Pol von Zahn zu Zahn. Obendrein ist der Strom auch noch gepulst. Das merkt man zb im schlechten Anlaufverhalten von manchen Pol/Nutkombinationen. 9Nut-6Pol=hohes Rastmoment= relativ lauter Motor. Bei den Sinusmotoren (Großmotore) werden teilweise schräge Wicklungen gemacht. Das bewirkt ein weiches Anlaufen und einen leisen Lauf (verringern des Rastmoments) dazu. Diese Maschinen werden aber auch nur mit einer festen Frequenz angesteuert. In unserem Fall bringt das gar nichts, die Motoren würden nur schlecht oder überhaupt nicht laufen.

 

 

 

6. Magnete falsch gepolt 0der/und nicht im richtigen Abstand eingebaut,

 

Gewünschte Teilung z.B. mit einer Schablone auf den Glockenboden aufzeichnen.

Prüfen, ob die Magnete auch welche sind! (hab auch schon "tote" gesehen).

Alle  Magnete auf einem Stahllineal so flach nebeneinander hinlegen, daß sie sich alle anziehen, dann alle von 1 bis 12 durchnummerieren. In dieser Reihenfolge so in die Glocke einbauen, daß die Nummern hintereinander sichtbar sind. Abschließend vorsichtshalber mit einem Magneten prüfen, ob er wechselnd angezogen und abgestoßen wird.

Die Magnete niemals ganz unten in die Glocke einkleben sondern eher am oberen Rand damit sie den Statorzähnen direkt gegenüberstehen.

Dazu entweder einen Kupferdraht passenden Durchmessers in der Glockenkehle einlegen. An den langen Enden kann er nach dem Verkleben der Magnete gut wieder herausgezogen werden.

Die Abstände der Magneten untereinander müssen gleichgroß sein, sonst hat der Regler unnötig viel Arbeit.

 

 

 

7. Magnete schlecht eingeklebt

 

Zum Einkleben hat sich dünnflüssiger Sekundenkleber ebenso bewährt, wie Uhu- endfest.

Wichtig ist hier, daß Magnete und Glocke vor dem Einkleben ordentlich aufgerauht und entfettet worden sind. Der Sekundenkleber fließt durch die Kapillarwirkung hinter die Magnete. Das Ausfüllen de Zwischenräume mit eingeklebten Balsholzstreifen oder Epoxid mit microballoons verteilt die im Betrieb auftretenden großen Scherkräfte besser auf die Verklebungen.

 

 

 

8. Kein oder zuviel Luftspalt

 

Luftspalt vor dem Wickeln durch probeweise einlegen von 2-3 Magneten in die Glocke und Stator ohne Träger prüfen. Zuviel Luftspalt (mehr als 0,5mm) ist schlecht, dickere Magnete verwenden oder evtl. dünne Eisenplättchen hinter die Magnete legen.

Kein Luftspalt führt dazu, daß sich der Motor auch von Hand nur schwer drehen lässt. Statorseitenflächen dann immer wieder mit einem edding anmalen, einige male von Hand drehen und an den entfärbten Stellen die Feile ansetzen. Das ganze so oft wiederholen, bis die Glocke frei dreht! Dabei vor dem Testen immer wieder gut reinigen- nichts ist schwerer wieder in den Griff zu bekommen, als Feilspäne an den Magneten. Wenn doch mal Späne in den Motor geraten sind, hilft Tesafilm oder Knetmasse um sie wieder aus dem Motor zu bekommen.

Aufpassen, nicht immer ist der zu große Stator schuld, eine verzogene Glocke (vgl. zu 1) hat den gleichen Effekt - Rundlauf nur mit Statorträger prüfen und gegebenenfalls Glocke VOR dem Einkleben der Magnete richten!

 

 

 

9. zu dünner oder zu dicker Draht mit unpassender Windungszahl für die Zieldrehzahl

 

Wichtigste Frage: Was soll der Motor mal tun? Speedmodell mit hoher Drehzahl, Kunstflieger mit viel Schub oder Hochbringer für einen Segler, der eine große LS langsam mit viel Drehmoment bewegen soll. Zur richtigen Auslegung sollte man die reichlich im Internet dargestellten Erfahrungswerte nutzen.

Als Faustformel kann gelten: bis 10A 0,5mm; bis 15A 0,6mm und darüber 0,7mm Drahtdurchmesser. Mehr macht beim Ditto eh keinen Sinn.

 

 

 

10. Zu viele Lage gewickelt, Glocke schleift und isoliert Lackdraht ab

 

Realistische Wicklung planen, max 2mm sind Platz zwischen leerem Stator und Glocke. Mit Anlaufscheiben aus Stahl kann man max. 0,5mm raustricksen. aber denke dabei an 6.! in der Regel sollte man mit 2 Wicklungslagen auskommen.

Wenns das Schleifen an einer zu losen letzten Wicklung liegt: Festlegen mit Acryllackspray farblos geht gut, KEIN sekundenkleber- der löst manche Lacksorten an.

 

 

 

11. Wicklungssinn und / oder Vorschrift nicht beachtet

 

Gerade Anfänger sollten das vorgegebene Wicklungsschema peinlichst einhalten. Jede Abweichung vom bewährten ist eine zusätzliche Fehlerquelle.

Darauf achten, daß im Wicklungsschema die großen und die kleinen Buchstaben jeweils für eine STETS GLEICHE Wickelrichtung stehen. Welche, ist dabei völlig egal, nur immer gleich muß sie sein.

Wenn hinterher alles symmetrisch aussieht- okay.

Wenn nicht, dann stimmt meistens etwas .nicht

 

 

 

12. Wenn die Spulenanfänge bzw. enden nicht mehr erkennbar sind

 

Beim wickeln am Anfang, zwischen den Spulen einer Phase und am Ende jeweils gleichfarbigen, an den anderen Phasen jeweils einen andersfarbigen Isoschlauch aufziehen.

Beim Abwickelversuch nur einer Windung merkt man ob's geht (Ende) oder nicht (Anfang).

 

 

 

13. Bei den Windungen verzählt

 

Wenigstens bei den ersten Motoren ein Wicklungsprotokoll führen! Wichtiger als die Windungszahl an sich ist, daß auf allen Zähnen die gleiche Anzahl Windungen aufgewickelt wird.

 

 

 

14. Draht beschädigt = Windungs- oder Statorschluß

 

Isolierschlauch auf den  Zuleitungen und Bereichen zwischen den Spulen verwenden. Vorsichtig wickeln, Draht flach zwischen den Hammerköpfen einlegen (nicht wickeln) und vorsichtig straff ziehen.  Höchstens mit Plastik oder Hartholz vorsichtig andrücken. Vor dem Verlöten zu stern oder dreieck jede Phase  einzeln mit dem Ohmmeter auf Kurzschluß untereinander oder gegen den Stator prüfen. Wenn ein Durchgang angezeigt wird, dann muß die Wicklung eben nochmal gemacht werden- ein gutes Training für den nächsten Motor

 

 

 

15. unsauber mit überkreuzenden Drähten gewickelt

 

Ordentlich arbeiten, Kreuzungen in der Wicklung vermeiden. Wenn passiert, zurück und nochmal sauber einlegen!

 

 

 

16. Falsche Enden am Sternpunkt verlötet

 

Siehe bei 12. Ordentliche Markierung hilft auch bei Dreieckschaltung, die passenden Enden zusammen zu finden.

 

 

 

17. Kalte Lötstelle am Sternpunkt und / oder an den Zuleitungen

 

 Draht vor dem Löten mit Feuer oder feinstem Schleifpapier oder Abschaben mit scharfem Messerchen abisolieren. Am Sternpunkt die einzelnen Drähte vor dem Verdrillen verzinnen. Nach dem Löten alle Durchgänge nochmals prüfen

 

 

 

18. Belüftungslöcher in der Glocke nicht sauber entgratet (vor allem innen)

 

wegen der Späne immer VOR dem Einkleben der Magnete Bohren!

Glocke am besten von innen Bohren und vorsichtig mit größerem Bohrer "ansenken". Außen evtl. auch.

Polieren der Glocke von außen in der Bohrmaschine mit feinem Schleifpapier entfernt einen möglichen Grat auch dort.

Wenn die Glocke Schleifgeräusche macht und der Draht hinterher blank ist, liegts meist daran.

Den Durchmesser der Lüftungs- und Erleichtreungsbohrungen nicht zu groß wählen - der Verlust an Stabilität schadet der ohnehin recht weichen Glocke mehr, als der Gewichtsvorteil von ca.2g und die bessere Belüftung nützen. Bewährt haben sich 6 Löcher mit 5-6mm Durchmesser.

 

 

 

19. Motor beim Testlauf nicht ordentlich angeschlossen und nur in der Hand

gehalten, am besten mit Luftschraube dran

 

Ein ordentlicher Motorträger gehört zum Motor. Den kann man dann an einen einfachen Prüfstand schrauben. Der Ersttest findet immer ohne LS statt.

Die Anschlusse am besten mit 2mm Goldsteckern verlöten. Die gewährleisten guten Kontakt und erhelten die Möglichkeit zum Drehrichtungswechsel. Am endgültigen Arbeitsplatz ist man mit verlöteten Anschlüssen immer auf der sicheren Seite. Alle Zuleitungen mit z.B. Lackgewebeschlauch ordentlich isolieren.

 

 

20. Testlauf unter Last ohne Stromkontrolle

 

Spätestens, wenn eine Luftschraube montiert wird, ist das Amperemeter Pflicht im Stromkreis. Dabei auf möglichst kurze Kabel achten.

Wer wissen will, was sein Maschinchen leistet, muß Strom ,Spannung und Drehzahl möglichst simultan messen. Immer mit einem "zu kleinen" Propeller anfangen.

 

 

 

21. unpassender Regler mit falscher Anlaufzeit und falschem Timing

 

Inzwischen beim Ditto fast unmöglich, beste Einstellung mit Strom-, Spannungs- und Drehzahlmessung herausfinden.

 

 

 

22. wenn der Motor trotzdem raucht ist er kurzgeschlossen, oder die Luftschraube ist zu groß.

 

Wenn er nicht raucht und nur die Fingerspitzen verbrannt sind, dran denken, daß viele Neodymmagnete ihre volle  Kraft nur bis 80°C behalten und sich vom Hitzeschock nicht wieder erholen. Und immer dran denken - Brushlessregler sind noch verdammt teuer!

 

 

 

23. Motor ist zu laut

 

Evtl. Lager demoliert (siehe bei 1.) oder Späne im Luftspalt (hakeln beim Drehen von Hand); Eine Unwucht der Glocke führt zum Ausschlagen der Lagersitze und damit zu Lärm. Einkleben der Lager hilft.

durch füllen der Zwischenräume zwischen den Magneten mit amagnetischem Material (z.B. Balsaholz) schwingt die Glocke weniger und läuft leiser.

Lies dazu auch unter 7. nach!

 

 

 

24. Schraubenköpfe und Beilagescheiben am Stator/-träger

 

Wenn die Schraubenköpfe der Statorbefestigung zu weit herausstehen, schleifen sie am Messingteil der Glocke.

Korrigiert man das mit Beilagescheiben, muß man darauf achten, daß die Scheibe nur auf dem Innenring des Kugellagers aufliegt,

Sonst gibt's wieder unerwünschte Reibung. Bei zuviel Beilage, z.B. wegen zu größer Wickelköpfe, darauf achten daß sich Stator und Magnete noch gegenüberstehen.

 

 

25. Sonstiger, bisher noch nicht beschriebener Fehler ..

 

Wenn er jetzt nicht läuft, Fernsteuerung prüfen (z.B. Einschalten...), Empfänger, Regler und leeren Akku tauschen und wenn das nicht hilft....

´

abwickeln, Magnete raus und von vorn anfangen.